Noch 43 Tage bis zum Eurovision Song Contest 2024

Im Forum Oslo berichten einige OGAE Mitglieder von ihren Eindrücken vor Ort aus Oslo.
Wir haben hierbei keine genauen Regeln, sondern jeder berichtet über das, was er für erwähnenswert hält und wann er gerade Zeit und Gelegenheit hat, etwas zu schreiben.


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01.06.2010 22:25 Reinhard Ehret
Danke, Lena!

„28 Jahre haben wir darauf warten müssen.“ Zuletzt hatte man diese Aussage nach dem Fall der Berliner Mauer gehört. In der Nacht zum Sonntag fanden diese Worte einen ganz neuen Zusammenhang, denn fast drei Jahrzehnte nach Nicoles „Ein bisschen Frieden“, das aus der Feder des Erfolgsgespanns Ralph Siegel und Bernd Meinunger stammte, schaffte „unsere Lena“ tatsächlich die Sensation und gewann den Eurovision Song Contest 2010 mit „Satellite“. Damit krönte sie ihren kometenhaften Aufstieg, der erst vor vier Monaten mit Stefan Raabs Castingshow „Unser Star für Oslo“ ihren Anfang genommen hatte und brachte der ARD den zweiten Sieg der Grand-Prix-Geschichte ein. Schon vor der Pressekonferenz prasselten auf uns Eurovisionsfans aus allen Richtungen die Glückwünsche nieder, als hätten wir selber auf der Bühne gestanden. Alle deutschen Fans und Journalisten vor Ort waren rundum selig, dass der Traum vom Grand-Prix-Sieg endlich wahr geworden ist, obwohl sie selbst in den Tagen von Oslo stets am skeptischsten waren. Das Tolle war die einhellige Meinung seitens der Akkreditierten aus anderen Ländern, Deutschland habe diesen Sieg absolut verdient. Dabei schwang nicht nur der Respekt vor Lena, ihrem Song und ihrer glänzenden Performance mit, sondern auch die langen Jahre des Darbens und des Wartens auf den Erfolg. Und viele, bei denen die Reise zum ESC alljährlich schon zur Tradition geworden ist, freuen sich, 2011 endlich auch mal nach Germany reisen zu können und wollten in erster Linie von uns wissen, in welcher Stadt man denn schon mal die Hotelzimmer buchen müsse.

Direkt nach der triumphalen Liveshow ließen sich Stefan Raab und „unsere“ Lena in der Halle noch feiern und fotografieren, ehe man anschließend im Pressezentrum fahnenschwenkend und singend („Ich liebe Deutscheland“) einmarschierte. Alle waren überglücklich und ausgelassen. Thomas Schreiber, ARD-Unterhaltungskoordinator und NDR-Unterhaltungschef, gab gleich drei Mal (!) bekannt, dass man mit am Sonntag gegen 15 Uhr mit einer Sondermaschine in Lenas Heimatstadt Hannover landen werde, als habe er Sorge, die Öffentlichkeit könnte das verpassen. Stefan Raab schlug - nur eine knappe Stunde nach dem Sieg in der Telenor-Arena - vor, Lena sollte doch im eigenen Land 2011 ihren Titel verteidigen, was die Angesprochene sofort mit „Ich bin dabei“ quittierte. Raab berichtete weiter, weil ja alle „so schlecht in Mathe“ seien, habe man während des Votings nie mitrechnen können, ab wann der deutsche Beitrag uneinholbar in Führung gelegen hätte.

Ausgelassen gefeiert wurde dann noch im Radisson-Hotel auf der anberaumten Aftershow-Party, auf der sich das siegreiche Team zwar blicken ließ und von Kameras und Mikrofonen verfolgt wurde, dann aber auch bald wieder verschwand. Vielen von uns kam das ganze wie ein Traum vor - und man war gespannt, ob es am „Morgen danach“ immer noch richtig sein würde, dass Deutschland den Grand Prix gewonnen hat.

Schon in großer Vorfreude auf den Eurovision Song Contest 2011 im eigenen Land fällt der Rückblick auf Oslo nicht nur wegen Lenas Triumph ausgesprochen positiv aus. NRK, die EBU und auch OGAE Norway sorgten für großartig organisierte und rundum angenehme Grand-Prix-Wochen. Dass es an der einen oder anderen Stelle gewisse „Überregulierungen“ und kleine Unzulänglichkeiten gab, trübt diese Bilanz keineswegs. Die Arbeitsbedingungen für Journalisten waren ideal und die Showproduktion technisch absolut erstklassig. Alle unsere Eindrücke und einen ausführlichen Wochenbericht aus Oslo werden wir in der Sommerausgabe der EURO-VOICE ausführlich schildern. Eines ist aber ohnehin schon klar: Wir durften bei einem historischen Fernsehereignis dabei sein und von dort berichten. Für Eure zahlreichen positiven Rückmeldungen bezüglich des Osloforums hier auf ogae.de danken wir Euch sehr. Und natürlich bedanken wir uns bei Stefan Raab und Lena. Es war zu und zu schön.




01.06.2010 22:06 Reinhard Ehret
Sensationelle Einschaltquoten

Lena machte es möglich: Nicht einmal im turbulenten Guildo-Horn-Jahr 1998 (als es ohnehin noch deutlich weniger TV-Konkurrenz gab) war die Einschaltquote in der ARD so hoch wie am 29. Mai 2010. Im Durchschnitt sahen den Eurovision Song Contest sage und schreibe 14,69 Millionen Zuschauer, was einem Marktanteil von 49,1% entspricht. Bei den Zuschauern von 14-49 Jahren (der sogenannten "werberelevanten Zielgruppe") waren es sensationelle 8,38 Millionen und 61,6% Marktanteil. Auch die Reeperbahn-Sendungen vorher (5,32 Mio., 19,9%) und nachher (6,63 Mio., 45,8%) liefen höchst erfolgreich. Die Semifinals im NDR erreichten 0,64 Mio. (2,4%) am Dienstag (live), respektive 0,11 Mio. (3,0%) am Donnerstag Abend (Aufzeichnung ab 00.55 Uhr).



29.05.2010 16:49 Reinhard Ehret
Der große Abend ist da

Soeben ist die letzte Generalprobe zu Ende gegangen, die auch alle Punkteabgaben bereits durchgespielt hat. Hape Kerkeling tat's für Deutschland mit Sonnenbrille und Windjacke aus dem sonnigen, aber wohl kühl temperierten Hamburg und gab die 12 "Testpunkte" an die Republik Moldau - aber das war natürlich alles bloß Spiel. Ernst wird es in vier Stunden, wenn dieselbe Musicaltruppe wie schon am Dienstag und Donnerstag mit denselben Medleys aus Eurovisions- und ABBA-Hits die Telenor-Arena in Verzückung versetzen und schließlich die Eurovisionshymne die große Show eröffnen wird. Die Auftritte liefen heute Nachmittag alle sehr gut, nur Niamh Kavanagh klang etwas wacklig, als sparte sie sich ihre Vokalkraft vollends für heute Abend auf. Hier vor Ort wird es ganz langsam immer voller und die Akkreditiertentipps setzen immer noch mehrheitlich auf Israel, wobei wir aber hier erlebt haben, dass die israelischen Fans besonders zahlreich und euphorisch auftreten. Die Meinungen und Tipps gehen weit auseinander und von einem sonnenklaren Favoriten, wie das im vergangenen Jahr zu erleben war, ist man weit entfernt. Umso größer ist die Spannung - sicher auch bei Euch zu Hause.

Die Verkehrsbetriebe der Stadt Oslo haben die Busline 31E aktiviert, um die 18.000 Zuschauer im Fünf-Minuten-Takt zur Telenor-Arena zu fahren - nonstop aus der Innenstadt. Zeit für das OGAE-Germany-Team Oslo, die Vorberichterstattung zu beenden und uns alle selbst auf die Show einzustimmen. Wenn Ihr für Eure Party Listen mit der Startreihenfolge braucht, schaut auf die Startseite. Dort haben wir einen Download eingerichtet. Wir bedanken uns nun schonmal bei Euch für Euer großes Interesse an unseren Berichten und Eindrücken aus Oslo und wünschen Euch einen spannenden, gutgelaunten und rundum frohen Eurovisions-Abend. Genießt dieses tolle Finale und votet für Eure(n) Favoriten! Und drückt Lena (Foto: Generalprobe 2 von gestern Abend) bitte kräftig die Daumen!



29.05.2010 14:00 Frank Albers
Die norwegische Presse tippt auf Lena

Am grossen Finaltag berichten alle norwegischen Tageszeitungen in grosser Aufmachung und ueber viele Seiten vom Eurovision Song Contest. Natuerlich steht dabei der eigene Kandidat Didrik Solli-Tangen im Zentrum der Berichterstattung. Ihm werden trotz aller Begeisterung meist aber nur Aussenseiterchancen eingeräumt. Topfavorit sowohl in der seriösen "Aftenposten", im "Dagbladet" wie auch in der Boulevardzeitung "VG" sind Deutschland, Aserbaidschan und Israel.
In allen Berichten schwingt aber auch eine grosse Unsicherheit bezueglich des Siegers mit. Alles scheint möglich.

In der Bewertungsliste der "Aftenposten" erhält allein Lena die Wertungsnote 5 (wobei 1 die schlechteste und 6 die beste Note ist). Dahinter folgen Aserbaidschan, Norwegen, Israel und Dänemark mit jeweils Note 4.

Im "Dagbladet" werden auf der Titelseite Aserbaidschan, Israel und Deutschland als ernstzunehmende Favoriten gehandelt. Wobei nur Aserbaidscahn und Deutschland die Wertungsnote 5 erhalten, Israel liegt mit Note 4 dahinter. Note 4 erhalten auch Bosnien, Belgien, Irland und die Ukraine.

"VG" konzentriert sich ganz auf Norwegen, beschäftigt sich noch einmal ausfuehrlich mit dem Ausscheiden Schwedens und sieht ansonsten wie die anderen Aserbaidschan (Note 5) vorne, daneben aber auch Norwegen und Zypern (beide ebenfalls Note 5), dahinter Deutschland, Serbien, Griechenland, Rumänien, Israel und Dänemark (jeweils Note 4). Die "VG"-Redaktion kann also wie viele andere hier im Pressezentrum keinen eindeutigen Favoriten ausmachen.



29.05.2010 10:22 Wolfgang Grube
OGAE-Präsident Klaus Worynas Tipp für das Finale



Kurz vor dem Finale hat unser Präsident Klaus das Wort und gibt an dieser Stelle seine Einschätzung zum Ausgang des 55. Eurovision Song Contests ab. In der Vergangenheit hat er immer einen guten Riecher bewiesen. Ob er auch in diesem Jahr richtig liegen wird?




28.05.2010 22:24 Reinhard Ehret
Show ohne Ueberraschungen: Das Finale 2010

Neben einer tollen Buehne, tollem Licht und einer wirklich guten Bildregie hat die Finalshow von morgen keine Sensationen zu bieten. Einige Kuenstler haben Kleinigkeiten in ihren Auftritten veraendert (so spruehen aus den griechischen Trommeln nun einige Pyro-Funken), doch fuer die Show drumrum haben sich die Autoren gelegentlich sogar wieder der Floskeln und Texte aus den Halbfinals bedient, wahrscheinlich um ihre kreativen Kraefte zu schonen. Die waren naemlich noetig, um sich eine Trimmdich-Installation mit dem Hallenpublikum auszudenken. Also aufgepasst: Sobald dunkelhaeutige moderne Saenger versuchen, die Halle zu rocken und und unglaublich zahlreiche, mit dezenten weissen T-Shirts und Blue Jeans bekleidete Jugendliche (siehe Foto) eine Kette bilden, dann heisst es: Stillgestanden, rechter Arm hoch, beide Arme hoch - noch nicht tanzen - dann aber unbedingt tanzen... Anschliessend lesen wir auf den grossen Screens: "You may be seated now." Fuer den Zuschauer daheim wird das ein "Zeitfueller" werden; mehr leider nicht. Aber egal: Die Halle ist gerade bei der zweiten Generalprobe schon ordentlich gefuellt (es gab Tickets im freien Verkauf, genau wie zur morgigen Abschlussprobe um 13.00 Uhr) und die Spannung steigt hier immer mehr. Morgen werden 18.000 Zuschauer erwartet.



28.05.2010 21:51 Wolfgang Grube
„Unsere“ Lena in Interviews



In Form eines Interview-Clips erfahrt ihr, was "unsere" Lena hier in Oslo so alles gefragt wird und erhaltet aktuelle Infos direkt aus ihrem Mund. Gleichzeitig bekommt ihr einen Eindruck davon, welch ungeheurer Medienrummel hier um Lena herum herrscht und was sie hier leistet.




28.05.2010 21:47 Frank Albers
Die Wettquoten im ESC-Pressezentrum

Wie in jedem Jahr wird im Pressezentrum unter den anwesenden Journalisten und Fans eine Wettvorhersage ermittelt.

Aktuell sieht es so aus (Stand 28. Mai, 20:30 Uhr):

1. Israel
2. Island
3. Griechenland
4. Serbien
5. Deutschland
6. Spanien
7. Belgien
8. Norwegen
9. Irland
10. Dänemark
11. Armenien
12. Aserbaidschan
13. Albanien
14. Ukraine
15. Zypern
16. Rumänien
17. Tuerkei
18. Georgien
19. Moldau
20. Frankreich
21. Portugal
22. Russland
23. Weissrussland
24. Grossbritannien
25. Bosnien-Herzegowina

Dies ist nur eine Momentaufnahme, die sich minuetlich ändert.







28.05.2010 21:34 Frank Albers
Pressekonferenz Frankreich

Die französische Pressekonferenz war mit dem Unterhaltungschef von France2 recht hochrangig besetzt. Man wolle damit neue Bedeutung des ESC in Frankreich herausstellen, hiess es.

Ansonsten war es eine nette kleine Party, in der Jessy Matador afrikanischen Pop aus dem Kongo präsentierte und zusammen mit den Fans und Journalisten "Allez Ola Olé" sang. Seine Landsleute in der Demokratischen Republik Kongo seien unendlich stolz auf ihn, dass er Frankreich beim Eurovison Song Contest vertritt, berichtete Jessy. Und er sei es natuerlich auch und beendete die Pressekonferenz mit einem kräftigen "Vive la France".



28.05.2010 21:07 Frank Albers
Pressekonferenz Deutschland

Stefan Raab und Lena hatten zur best gefuellten Pressekonferenz eine Gitarre mitgebracht und sangen selbstverständlich ein kurzes Stuck aus "Satellite" und beanworteten die schon hundert mal gestellte Frage eines deutschen Journalisten nach dem merkwuerdigen deutsch-englischen Akzent Lenas mit einem Lied: einer unglaublich komischen Fassung in schwerem deutschen Akzent von "No Matter What" (wird sicher sehr bald auf YouTube zu finden sein, unbedingt ansehen!). Die internationalen Fans und Journalisten bogen sich vor Lachen. Eine bessere Visitenkarte konnte die deutsche Delegation gar nicht abgeben.
Darueber hinaus gab Lena bekannt, seit drei Jahren und vier Monaten mit Alexander Ryback zusammenzusein und ihn im nächsten Monat heiraten zu wollen. Eine ukrainische Reporterin hatte ich zu Lenas Verhältnis zu Alexander erkundigt.

Ansonsten agierte Lena gewohnt cool und selbstbewusst, reagierte auf jede Frage witzig und schlagfertig. Da inzwischen so viele deutsche Journalisten wie noch nie beim ESC hier in Oslo eingetroffen sind, wandelte sich die egentlich englischsprachige Pressekonferenz schnell in eine stark deutschsprachige Veranstaltung. Lena gab tapfer die Uebersetzerin.

(Foto: Sigi Doppler)


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