Noch 44 Tage bis zum Eurovision Song Contest 2024

Im Forum Kiev berichten einige OGAE Mitglieder von ihren Eindrücken vor Ort aus Kiev.
Wir haben hierbei keine genauen Regeln, sondern jeder berichtet über das, was er für erwähnenswert hält und wann er gerade Zeit und Gelegenheit hat, etwas zu schreiben.


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20.05.2005 17:56 Frank Albers
Franks Blick auf die 1. Generalprobe des Finals Teil 1

Die erste Generalprobe ging vor einer halben Stunde zu Ende. Damit ist der 2. Teil des diesjaehrigen ESC-Spektakels eroeffnet.

Die Moderatoren Masha und DJ Pashas machen auch im Finale einen sehr ruhigen und unauffaelligen Job. Sie werden nun unterstuetzt von beiden (!) Klitschko-Bruedern, die nach der Titelpraesentation gemeinsam den Startschuss zum Televoting geben. Auch mal eine schoene Aufgabe!

Gracias Probe verlief gut. Sie wirkte sehr konzentriert und zog die Sache reibungslos durch. Am Ende schaute sie zwar etwas besorgt in die grosse Halle aber das vor allem wohl wegen des geringen Applaus. Das lag aber vermutlich daran, dass sich die Ukrainer nach dem Greenjolly-Auftritt vor Gracia ersteinmal wieder sammeln mussten.
Morgen kann bei Gracias Auftritt gar nichts mehr schiefgehen. Alles sitzt perfekt. Jetzt heisst es einfach in aller Ruhe und ohne Aerger abwarten, wie Europa reagiert. Tun kann man jetzt nicht mehr viel.

Die Auftritte der aus dem HF von gestern qualifizierten Beitraege blieben groesstenteils unveraendert.

Nur Moldawien zeigt mehr Haut. Der Saenger steht jetzt nur noch im Indianderlendenschurz und roten Turnschuhen auf der Buehne. Aber ob das wirklich vorteilhaft ist?

Der UK-Auftritt ist nicht zu bewerten, da Javine wegen Halsproblemen nur sehr leise singen konnte. Das als so aufregend angekuendigte Kleid ist ein gelbgruener Fummel mit tiefem Ausschnitt.

Chiara wurde wieder mit grossem Applaus empfangen. Sie traegt ein bordeaux-rotes bodenlanges Kleid, sehr klassisch mit Perlenkettchen. Sie singt grossartig!!

Grosse Ueberraschung bei der Tuerkei. Guelseren ist nicht wiederzuerkennen. Sie traegt ihre Haare jetzt streng zurueck ins Zoepfchen geflochten. Sieht gar nicht schlecht aus. Die Inszenierung mit dem tanzenden Schamanen ist stimmig und sitzt perfekt.

Albanien droht mit einem schwachen Auftritt etwas unterzugehen. Die Chordamen fiedeln weiterhin auf weissen Geigen ohne Saiten und Ledina traegt ein langes geschlitztes weiss-rotes Kleid. Kaum Reaktionen im Publikum.

Constantinos aus Zypern trug bei dieser Probe ein enges weissen T-Shirt, dass ihm viel besser steht als das schwarze Traegerhemdchen der letzten Tage. Ansonsten werden grosse schwarze Spiegelwaende und siberne Oelfaesser auf die Buehne geschoben, auf und neben denen die Zyprioten herumturnen. Nett.

Spanien bietet eine Farbenorgie! Die Kleider in orange, blau und gruen und die Buehne in allen Farben des Regenbogens, die in irrem Tempo umeinanderwirbeln. Die Maedels sind gut drauf, sehr gut soagr. Vielleicht geht mit Spanien ja doch noch was dieses Jahr?

Die Jungs aus Serbien & Montenegro beherrschen ihre Stimmen und ihre Buehenperformance perfekt. Die Hauptsaenger in beigen, grauen und schwarzen Farbtoenen bietet die Gruppe ein lebendiges Durcheinandergetummel mit schoener Melodie.

Martin Stenmarck aus Schweden hat seine Show aus Melodiefestivalen nicht oder kaum geaendert. Sehr souveraen und selbstsicher hat er diese Probe sehr locker angehen lassen und nicht alles ausgespielt.

Riesenbegeisterung dann in der Halle fuer die Ukraine. Da erwartet uns stimmungsmaessig am Samstag sicher einiges! Der kleine dicke Mann zieht mit seinen Jungs die Nummer ohne Probleme durch und gewinnt vor allem durch zwei sehr gute Taenzer.

Der griechische Auftritt ist der sicherlich am perfektesten inszenierte. Da sitzt jede Arm und Kopfbewegung, jedes Zucken Helenas wirkt auf die Sekunde abgestimmt. In ihrem braunen Kleidchen koennte ihr das aber vielleicht auch zum Nachteil werden. Denn sie wirkt auf der Buehne immer noch sehr kuehl und arrogant. Aber vielleicht sehe auch ich das nur so.

Russlands Saengerin steht im silbernen Mini auf der Buehne und wurde hier in Kiew sehr extatisch begruesst, da sie auch hier recht populaer ist. Eine sehr laute aber professionelle Nummer. Sollte ihr kein grosser Patzer unterlaufen, sollten die 12 Punkte aus der Ukraine fuer Russland sicher sein.

Die Bosnierinnen stehen in hellrosa Minis auf der Buehne. Eine leider etwas belanglose Inszenierung, die die witzigen Ideen aus dem Video schon arg vermissen lasssen. Aber vielleicht ist diese sehr traditionelle Inszenierung auch eine Hommage an den ESC, wie das ganze Lied. Sie werden es sicher schwer haben.

Lettland wie oben geschrieben nur mit halber Kraft, denn Valters sass und kam und machte Gebaerdensprache, konnte aber nicht singen. Kasha sang allein, klang aber auch.

Zum Schluss noch Frankreich. Ortal wird in einem gelben Kleid vor braun-beigem Hintergrund stehen. Die Taenzer in schwarz. Muss sich schon sehr ins Zeug legen, um am Ende nicht ueberhoert zu werden.

In zwei Stunden die 2. Generalprobe, dann noch eine dritte morgen Nachmittag und dann ist es soweit!! ESC 2005, es ist alles gerichtet!





20.05.2005 17:12 Frank Albers
Javine und Valters stimmlos

Die Party war wohl doch etwas lang geraten gestern. Auf jeden Fall hat Lettlands Duohaelfte Valters die Stimme verloren und konnte bei der Generalprobe zum Finale nicht singen.

Ob Britanniens Javine mit Valters zusammen gefeiert hat, ist nicht bekannt. Aber auch sie hat Halsprobleme und konnte daher bei der Probe nicht voll aussingen.





20.05.2005 11:47 Frank Albers
Die Pressekoferenz gestern Nacht

Noch ein paar Worte zur gestrigen Pressekonferenz nach dem Halbfinale.
In einem alten Kino gegenueber der Halle draengten sich 250 Journalisten, Kamerateams und Fotoreporter aus ganz Europa um Erklaerungen zu finden, aber gebracht hat die Veranstaltung leider gar nichts.

Ein vollkommen ueberforderter Moderator verkuendete minutenlang irgendwelche Formalien, was den WigWams irgendwann zu doof wurde und begannen aus Langeweile "We will rock you" zu groehlen und zu trommeln und der Saal stimmte begeistert ein.

Die Fragen an die siegreichen Zehn waren in der Regel hoechst belanglos. Nur die Norweger brachten etwas Stimmung in die Runde. Sie haetten etwas Sorge um ihren Finaleinzug gehabt, sagten sie, weil sie unsicher waren, ob es Platz fuer Rock-N-Roll beim ESC gibt. Die Zeit scheint reif fuer sie zu sein. Ihren Finaleinzug werden sie jetzt im Hotel mit einem grossen Glas kalter Milch feiern!

Die Letten und der Daene glaenzten durch sympathische Statements und die Moldawier koennen zwar kaum Englisch, konnten aber mit ihrer endlosen Freude dennoch alles rueberbringen.

Allein die ungarische Delegation verscherzte sich manche Sympathien, als der Plattenchef in hoechst unangenehmer Arroganz vom zu erwartenden "Siegeszug durch Europa und die Welt" sprach. Er war fest davon ueberzeugt, dass der ESC nur ein kleiner bescheidener Zwischenschritt fuer NOX sein wird, auf dem Weg zur grossen Weltkarriere. Am Sieg am Samstag hat er keinen Zweifel.

Das mazedonische TV uertrug die Pressekonferenz live. Alles war vorbereitet!

Ein estnischer Reporter fragte dann noch "seine" estnischen Vanilla Ninja ob man das Land, das sie Samstag vertreten werden, nicht kurzfristig in "Swisstonia" umbenennen koennte, dann haetten es die Esten etwas leichter am Samstag auch mitzufiebern.





20.05.2005 11:22 Frank Albers
Katerstimmung am Morgen danach

Nach ein paar Stunden Schlaf, ist der Ausgang des Halbfinals bei allen Beobachtern hier in Kiew immer noch ein schwer zu erklaerendes Raetsel. Die Qualifikation von Mazedonien und das Ausscheiden der Hollaenderin bestimmen die Diskussionen beim Fruehstueck, beim Spaziergang durch die Stadt und bei der verzweifelten Suche nach Erklaerungen im Pressezentrum. Vom "endgueltigen Tod des Wettbewerbs" wird da gleich wieder gesprochen und auch die Begriffe "Balkanmafia" und "Ostblockconnection" fallen da wieder.

Die gestrige Aftershowparty im Euroclub war somit auch von einer gewissen gebremsten Feierstimmung bestimmt. Nur die Israelis lagen sich und uns weinend in den Armen vor Glueck ueber ihr sensationelles Weiterkommen.

Die Delegationen aus den Niederlanden, Island und Weissrussland wurden nicht mehr gesehen. Auf Angelica Agurbash konnte von einigen Beobachtern ein kurzer Blick erhascht werden, als sie mit deutlich verhaeulten Augen in die Strechlimousine von Philip Kirkorov stieg und davon gefahren wurde.
Glennis Grace stellte sich vor der Halle den wartenden Journalisten und hatte sichtlich noch nicht wirklich begriffen, was ihr soeben passiert war. "Ich habe mein bestes gegeben und kann mir einfach nicht erklaeren, was passiert ist. Ich weiss es nicht. Ich habe nichts falsch gemacht und bin stolz auf meine Leistung".

Die polnischen Fans und Journalisten stuerzten sich in Galgenhumor und "freuten" sich darueber, dass auf diese Weise wenigstens das polnische Fernsehen fuer sein Desinteresse am Contest und die schlechte Oeffentlichkeitsarbeit bestraft wurde. Bis spaet in die Nacht tobten sie tanzend mit polnischen Fahnen durch die Euro-Arena (dabei aber immer eine Traene im Auge).

Richtig niedergeschlagen waren natuerlich die Osterreicher, deren Fans versprachen, nun Gracia zu unterstuetzen.

Es regent in Kiew, zum erstenmal in dieser Eurovisionwoche und 15 Nationen werden das als Zeichen der Trauer werten.

Aber in wenigen Stunden wird das schon wieder Geschichte sein, denn um 15 Uhr startet die erste Generalprobe des grossen Finales und ein neues Spiel beginnt...

(Es sei denn, das Rechenzentrum in Koeln kommt mit neuen Ergebnissen oder Frau Agurbash findet einen Weg, sich auch noch in das Finale einzukaufen.)

Wir melden uns in Kuerze wieder, wenn das Ergebnis des Halbfinals vorliegt (Plaetze 11-25) und die erste Generalprobe durch ist.



20.05.2005 00:17 klaus Woryna
nach dem Semifinale und vor dem Finale

Die Semifinalergebnisse wollen erst heute früh bekanntgegeben werden, so dass vielleicht noch Spielraum für die eine oder andere Hoffnung bleibt. Unverständnis herrschte in der Halle vor allem für die mazedonische Qualifikation. Dieser Beitrag hatte fast keinen Applaus erhalten. Entsetzen auch über die verpasste Finalteilnahme von Österreich und bei vielen auch wegen den Niederlanden. Weissrusslands Nichtqualifikation liess dagegen viele kalt. Jetzt geht auch hier natürlich die Spekulation los, welche Startnummer etc. den Sieg bringen kann. Bei so wenigen Balladen steigen die Chancen von Malta. Schafft es Chiara 2005? Oder werden Vanilla Ninja ihrer Favoritenrolle gerecht? Schafft es Elena menschlich und nicht unnahbar zu erscheinen und damit dem griechischen Hype zu entsprechen? Ist Europa reif für den ultimativen Rock aus Norwegen? Oder schafft es mit der Oma an der Trommel glatt Moldawien durchzumarschieren ? Es ist viel Spannung drin, nach den morgigen Generalproben kann man vielleicht etwas mehr sagen.

Gute Nacht aus Kiew



19.05.2005 17:27 Frank Albers
Nur wenige Stunden...

In vier Stunden geht es hier in Kiew endlich los. Die Fernsehteams aus ganz Europa tummlen sich um den Kiewer Sportpalast. Gerade war die ARD vor vor der Halle mit Außenaufnahmen mit Gracia beschäftigt. Die BBC hat sogar ein eigenes kleines Studio vor der Halle aufgebaut, von wo aus sie auf blauen Sofas Interviews machen. Natürlich ist auch das schwedische Fernsehen vor Ort, wie die Griechen, die Spanier und und und...

Aber vor allem sind es natürlich die Journalisten, um deren Länder es heute geht. Das Schweizer TV ist mit Großaufgebot hier.

Um die Halle ist ein großes Volksfest aufgebaut worden, mit Spielbuden, Verkaufsständen, Imbissen, Karaokezelten usw.

Bei traumaftem Wetter (es ist hier brütend heiß, also nix Sibirien!) brummt die Stadt an diesem Donnerstag regelrecht. Der große Prachtboulevard und der Unabhängigkeitsplatz sind in Fußgängerzonen umgewandelt worden. Hier drängelt sich jetzt auf einem Kilometer ein Restaurantzelt an das nächste, Souvenierstand an Souvenierstand. Alle mit Eurovisionsfahnen und ESC-Andenken. Auf dem Platz stehen mehrere Videoschirme und Livebühnen, die Previewvideos laufen in Dauerschleife und heute Nacht wird hier natürlich auch das HF übertragen.

Die Stimmung ist großartig, eine Stadt im ESC-Fieber! Und das ist wahrlich nicht übertrieben, so extrem habe ich das wirklich noch an keinem anderen Austragungsort erlebt.

Freut Euch auf ein spannendes Halbfinale.

Ich wünsche Euch viel Spaß wo und mit wen Ihr auch immer sein werdet.
Euer
Frank



19.05.2005 17:03 Frank Albers
Franks Blick auf die 3. Generalprobe

Die dritte und letzte Generalprobe des Halbfinals ist durch. Die Moderatoren werden zunehmend sicherer und wissen inzwischen auch halbwegs wohin sie laufen und wo sie stehen sollen.

Großartige Veränderungen zu den vorherigen Durchgängen gestern gab es keine mehr.

Die Global Kryner sangen mit Handbremse, aber das wird nachher sicher besser kommen.

Die Portugiesen haben in der Nacht scheinbar noch ordentlich geübt. Die Sängerin läßt ihre doofe Mütze weg und hat jetzt nur noch wuschelige Haare und der Sänger hat kräftig an Stimme zugelegt, wo auch immer er die über Nacht hergenommen hat.

Moldawien hat mal wieder die Halle gerockt und den mit Abstand stärksten Applaus erhalten, entwickelt sich mehr und mehr von einem Geheimfavoriten zum ernsthaften Kandidaten für ganz ganz vorne.

Die Monegassin hat eine kleine schwarze Schleife zur Trauer an ihren verstorbenen Landesvater angelegt.

Selma wird auch weiterhin die alberne Rotkäppchenkappe tragen, legt sie aber nach wenigen Sekunden ab. Ansonsten leider nicht besser als gestern.

Norwegens WigWam haben die orange Fahne weggelassen (ist vielleicht doch etwas zu anbiedernd gewesen) und gegen eine graue ausgetauscht.

Der Mazedonier hat auch ein wenig an sich und seiner Stimme gearbeitet aber gut ist immer noch nicht. Denn zum Tanztalent wird er hier in Kiew nicht mehr werden.

Die irischen Kinder haben noch mal an der Garderobe gerabeitet. Donna tritt jetzt doch wohl mit einer schwazen Kappenmütze auf und mit schwarzer Hose, was ihr wesentlich besser steht. Alles andere unverändert.

Omar Naber hat heute einige technische Probleme gehabt, was ihn arg verunsicherte. Scheinbar hatte er (mal wieder) vergessen, den On-Knopf seines Headsets zu drücken und konnte sich so in den ersten Sekunden nicht hören. Ich hoffe sehr, heute abend erinnert ihn jemand an den blöden Knopf. Das war ihm gestern nämlich auch schon passiert, er hatte das Kästchen an seiner Hose dann aber schneller gefunden als heute. Etwas peinlich berührt berichtete er uns hinterher davon.

Der Däne hat noch mal das Hemd gewechselt und trägt jetzt rosa gelümt. Auch schick!

Die übrigen Auftritte sind zu gestern unverändert geblieben.





19.05.2005 11:58 klaus Woryna
Voting im Semifinale

Es werden nur die 10 Finalisten genannt. Die Namen der 10 befinden sich in Umschlägen, die die Moderatoren dann nach einer angeblich zufälligen Reihenfolge öffnen, da der erste geöffnete Umschlag den ersten Finalplatz einnehmen wird etc. Danach dürfen die 10 Finalisten - so zumindest in der Generalprobe geübt - noch einmal auf die Bühne und erhalten einen Blumenstrauß. Bezeichnenderweise sollen nach den letztjährigen Erfahrungen die Punkte und weitergehenden Platzierungen wohl nicht eingeblendet werden. Da wil man sich wohl noch alle Türen offen halten.



19.05.2005 10:01 klaus Woryna
Tipps für die Semifinalparties oder: die zweite Generalprobe

Nachdem wir gestern auch mit Stromausfall und Computerproblemen zu kämpfen hatten, hier nun die versprochene subjektive Darstellung der zweiten Generalprobe und zugleich Tipps für die Gastgeber der zahlreichen Parties heute abend.

Als guter Gastgeber sollte man darauf achten, dass schon von Anfang an alle Gäste versammelt sind, denn mit Österreich beginnt ein toller Opener. Nicht nur bei den Proben, einfach bei allen zaubert dieser außergewöhnliche Beitrag dem Zuseher ein Lächeln ins Gesicht, gute Laune garantiert. Also: Anstoßen und hoffen, dass Österreich auch im Finale sein wird. Das ist diesem sympathischen Ensemble nur zu gönnen. Wer nun der Meinung ist, bei dem unauffällig gefälligen Beitrag Litauens, die Gläser nachzufüllen, sollte beachten, dass Protugal folgt. Die gute Sängerin schreit sich die Kehle aus dem Hals und auf dem Kopf.... Puscheln, zum Abbrechen, Putzlappen bereithalten, da bei diesem kultigen Auftritt, untermalt von lächerlich wirkenden Tanzeinlagen, sicher der eine oder andere von der Couch fällt. Dort sollte er dann auch gleich bleiben, denn nun kommt mit Moldawien und der breit grinsenden, trommelnden Oma der absolute Brüller. Man vergisst, dass es sich um einen Song Contest handelt. Grandios. Das wird schon als potentieller Sieger gehandelt.

Etwas Beruhigung wird bei Lettland eintreten, da die Jungs ihren musikalisch hochwertigen Beitrag sauber und unspektakulär vortragen. Brave Bubis, die nett singen. Als guter Gastgeber kann man, muss man aber nicht, vor Monaco Anekdoten aus der ESC-Geschichte berichten. Der bombastische, stimmlich hervorragend dargebotene Beitrag hätte auch schon vor 30, ohne als damals supermodern bezeichnet werden zu müssen, am Start sein können. Mit Tränen in den Augen empfiehlt sich ein Gedanke an die guten Alten Zeiten des Orchesters. Man kann sich dieses bei diesem Titel wunderbar vorstellen. Als Gastgeber ist man ja immer verleitet, typische Einleitungssätze abzugeben. Bei Israel sollte man vermeiden, 2005 auf die üblichen Formationstänze als choreographische Highlights hinzuweisen. Die gute Shiri steht nä,lich still auf der Bühne. Wenn die Frage auftaucht, welche Sprache diese Frau im zweiten Teil singt: Englisch

Bei Weissrussland empfiehlt sich anfangs eine historische Erläuterung des Christkinds auf dem Nürnberger Christkindlesmarkt, dann ein kurzer Exkurs in die Mode der Barockzeit und schließlich ein Hinweis, dass nicht alles Gold ist, was glänzt. Kult, zum Abbrechen, Prost !

Informativ wäre nunmehr ein Gesamtausblick auf das Werk von Whitney Houston, denn die Niederlande sind an der Reihe. Toller Auftritt, große Showbühne, ob das aber für das Finale reichen wird ....

Island, sehr viel magerer als "All out of luck" wirkt verloren und harmlos, sehr schade, aber Selma war ja schon einmal Zweite, daran bitte erinnern. Große zeitlose ESC-Erinnerungen dann bei der belgischen Ballade; gutaussehend, stimmlich gewaltig, beeidruckend, eben "der große Abend", wie der Titel sagt.

Nun bitte für die Nachbarn den Fernseher etwas leiser stellen. Während zunächst die Estinnen schreien, ist danach mit Norwegen der große Favorit am Start. Gläser wegräumen, denn diese fallen wohl wieder ob des norwegischen Outfits. Klasse, wer Europe mochte, wird verliebt sein in die Norweger.

Nun sollte man Bewerbungsformulare bereithalten, um sich als Kameramann oder Regisseur zu bewerben. Was aus den tollen Beiträgen Rumäniens und Ungarns gemacht wurde, ist schlichtweg eine Frechheit. Lieblos in Szene gesetzt, dilettantisch, düster, unspektakulär, schlichtweg unverschämt. Sehr schade.

Finnland wird die Wogen der Empörung glätten, da nett, gefällig. Bei Mazedonien wird das ESC-Herz höher schlagen, denn der gute Martin (gut aussehend in Wirklichkeit) wird in eine Kleidung gesteckt, die ihn dicklich wirken lässt, dazu amteurhafte Armbewegungen, lächerlich.

Bei Andorra sollte man auf die schreiende Anabel Conde verweisen, die alle sin Grund und Boden schreit. Als guter Gastgeber sollte man die Erwartungen bei der Schweiz dämpfen. In der halle gut, am Monitor sehr dünn. Kroatien hervorragend geeignet zum Mitschunkeln, also eingehakt. Ein sicherer Kandidat für das Finale.

Bulgarien wird die Schnuckelpunkte gewinnen, nett, hübsch, aber danke. Bei Irland werden Adoptionsformulare von Vorteil sein, denn der kleine Sänger bezaubert als Harry Potter. Slowenien und Dänemark: nette Jungs, nette Songs, viel Haut auch bei Polen.

Insgesamt ein spannender Abend mit wohl bei jedem 16 sicheren Finalkandidaten, also Taschentücher bereithalten, da es die eine oder andere böse Überraschung geben wird



19.05.2005 00:24 Frank Albers
Zu den leeren Hallen...

Im Diskussionsforum wurde vermehrt nach den leeren Stühlen in der angeblich ausverkauften Halle gefragt.

Ich habe mich daher vorhin im Pressezentrum hier in Kiew noch einmal erkundigt: Restlos ausverkauft ist nur das Finale. Für das Halbfinale gibt es noch vereinzelte Restkarten, die aber wohl bis morgen (bzw. nachher) verkauft sein werden.

Die Karten für die Generalproben sind hingegen so gut wie gar nicht verkauft worden. Waren auch im Netz m.W. immer noch erhältlich. In der ersten Generalprobe am Nachmittagwaren waren bis auf wenige Stuhlreihen mit zahlenden Besuchern nur akkreditierte Journalisten und Fans in de Halle anwesend. Am Abend war es nicht ganz anders. Und auch bei der dritten HF-Probe und den Proben fürs Finale wird es nicht anders aussehen. Das ist aber ganz normal und war bei keinem ESC, den ich live vor Ort verfolgt habe, anders. Im Gegensatz zu Istanbul 2004 wird in Kiew die Halle beim Halbfinale voll gefüllt sein und letztendlich ist nur das wichtig.

Außerdem sollte man im Kopf behalten, dass eine Finalkarte im Schnitt 100 Euro kostet, der Durchschnittsukrainer aber mit einem Duchschnittsgehalt von unter 300 Euro auskommen muß. Für die mesiten Kiewer ist eine Karte zum ESC also unerschwinglich.


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