Noch 43 Tage bis zum Eurovision Song Contest 2024

Im Forum Kiev berichten einige OGAE Mitglieder von ihren Eindrücken vor Ort aus Kiev.
Wir haben hierbei keine genauen Regeln, sondern jeder berichtet über das, was er für erwähnenswert hält und wann er gerade Zeit und Gelegenheit hat, etwas zu schreiben.


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16.05.2005 16:51 klaus Woryna
Gracia, Gracia, Gracia

Sie läuft immer noch - die deutsche Probe natürlich. Einige technische Probleme und ein ausbaufähiger Auftritt, aber der Reihe nach. Zunächst dachte man an eine Völkerwanderung, als fast die gesamte deutsche Delegation sich auf der Bühne tummelte und die arme Gracia - so machte es den Anschein - von allen Seiten zugetextet wurde. So locker Gracia vor dem Auftritt schien, so ungelöst die Probe bisher. Wieso schaffen es alle anderen Länder eigentlich, ihre Interpreten mit maximal einer Bezugsperson zur Probe auf die Bühne zu schicken und wir Deutschen nicht? Die Kameraführung bei Gracia hingegen ist die wohl professionellste aller bisherigen Teilnehmer. Stimmlich scheint der Playbackchor etwas abzugehen. Aber: Daumen drücken, dann wird das auch ein fehlerfreier Auftritt und außerdem zählt die erste Probe gar nichts. Wer die Kameraführung derart professionell im Vorfeld hinbekommt, der wird auch die weiteren Verbesserungen schaffen, da ist man sich sicher. Gracia steht - bei dem bisherigen Auftritt - links der Bühne auf einem Podest und geht (was das mit run zu hatte, konnte sich dem Verfasser dieser Zeilen nicht erschließen) auf die Hauptbühne. Dort geht es dann mit dem Auftritt, den wir so im Wesentlichen von der deutschen VE kennen, weiter. Dennoch kommt Gracia sehr rockig an. Auffallend gering ist das deutsche Medieninteresse, kein Vergleich zu Max in Istanbul. Aber auch das wird sich noch ändern - wir sind alle guter Hoffnung (nein, nicht schwanger, aber zuversichtlich). Nicht nur die sympathische Gracia hätte eine gute Platzierung im Finale verdient.



16.05.2005 16:02 Frank Albers
Endlich Computerzugang

Wir müssen uns entschuldigen, dass es solange gedauert hat, bis unsere Gruppe in umfangreicherem Umfang aus Kiew berichten kann, da uns der Zugang zu den offiziellen Rechnern sehr schwer und unmöglich gemacht wird. Nun haben wir uns mit einem kleinen notebook geholfen, dass heute eingeflogen wurde.
Zu den Liedern gab es ja schon Zusammenfassungen von Klaus. Daher hier nur ein allgemeineres Stimmungsbild. Die heutigen Proben verliefen relativ unproblematisch ab. Keine Katastrophen oder sonstige Ereignisse. Albanien von allen Finalisten bisher am farblostesten und unauffälligsten, was viele sehr erstaunt hat. Stark Serbien-Montenegro und Malta. Die Türkei kommt in guter Inszenierung daher und ist recht stimmsicher. Die Spanier könnten was reißen, sind sehr bunt und grell. Enttäuschend farblos auch die UK, auch die Pressekonferenz eher rutiniert farblos mit den obligatorischen Artigkeiten.
Etwas Ärger gab es dann doch noch im Vorfeld der Pressekonferenz der serbisch-motenegrinischen Delegation, die sich hier leider einige Sympathien verspielen. Ersteinmal wollten sie alle möglichen Produkte ihrer Werbepartner (eine Keksfirma und eine Frauchtsaftfabrik und ein Internetanbieter) auf dem Podium präsentieren, was nach einigem wortgewaltigen Hin und Her unterbunden wurde. Zudem war die Pressekonferenz eine etwas unangenehme PR-Kampagne für das unabhängige Montenegro und das Reiseland Montenegro. Die Differenzen mit Serbien wurden nicht verborgen. Beim ESC sicher fehl am Platz solche Aktionen.
Der Titel und der Auftritt sind allerdings hier sehr gut angekommen und Serbien & Montenegro bleibt sicher im erweiterten Favoritenkreis.

Nun rüber zur ersten deutschen Probe. Davon später mehr. Dann auch zu den übrigen Gegebenheiten hier in und um den Kiewer Sportpalasat.

Gruß aus der Ukraine
Frank



16.05.2005 15:19 klaus Woryna
Schweden

Martin Stenmarck: stimmlich gewaltig, man merkt eben die Musical-Erfahrung. Ebenso erfahren auch die Probenarbeit und der Auftritt. Viel Bewegung und Schwung. Allerdings hatte man den Eindruck, dass hier noch nicht mit letzter Kraft gesungen wird. Diesen Eindruck hatten viele; hier wird sicher noch die eine oder andere Überraschung eingebaut. Jedenfalls aber wieder auch der gewohnt geniale Schweden-Chor. Alle, die diesen Song zum ersten Mal hören werden, werden sicher sich an dieses Lied erinnern können, so dass man den schwedischen Beitrag keinesfalls unterschätzen darf.

Nach der Ukraine dann endlich: GRACIA !!!



16.05.2005 14:43 klaus Woryna
Albanien, Serbien-Montenegro, Frankreich, Spanien

Und weiter geht es mit den Finalproben:

Albanien:
Kein Vergleich mit dem netten Mädchen aus Istanbul 2004. Zwar wurde der albanische Beitrag stimmlich gut dargeboten, jedoch erinnert die Inszenierung an "Musik ist Trumph" aus den frühen 70ger jahren. Weisse Geigenattrappen lassen eine altmodische Fernsehgala wiederauferstehen. Aber dachten nicht auch alle in 2004 bei den ersten Proben, dass das mit Albanien nichts wird? Nur fehlt dieses Mal das Image des jungen unschuldigen albanischen Mädchens, das Europa verzaubert. Auch in der Halle wurde Albanien nur sehr zurückhaltend aufgenommen.


Frankreich:
Die Franzosen hatten mit Zypern die Proben getauscht. Während die einen die französische Probe als routiniert bezeichnen, wachsen vor allem in Frankreich die Kritiken, die auch an der eigentlich ansprechenden stimmlichen Leistung herummäkeln. Insgesamt eine schlichte Inszenierung. Die Gute steht still auf der Bühne und wagt sich nur am Ende des Liedes an vereinzelte Tanzschritte. Begleitet wird sie von 2 Tänzern und 3 Chordamen. Begeisterung allerdings in Israel, auch fast die gesamte Pressekonferenz, sofern nicht gesungen wurde, bestand aus Fragen zu den familiären Beziehungen von Marie zu Israel. Ihr Lieblingstitel des ESC, wen verwunderts: "Hallelujah".


Spanien:
Wie sollte es anders sein. Sehr schrill; Flamencokostüme, Bikinitops, viel Elan und endlich kommen einmal auch alle Scheinwerfer zum Einsatz. Sehr bunt. Eine problemlose Probe.


Serbien-Montenegro:
Und wieder einmal werden Schnuckelpunkte reihenweise vergeben. Gut aussehend machten die Jungs aus der in der Vorentscheidung von vielen noch als Ethno-Schmelz verspotteten Ballade einen begeisternden Boy-Group Auftritt. Weg mit der Geige, hieß das Motto, nun wird getanzt. Die Jungs hüpfen daher auch wie echte Boy-Groups über die Bühne, ohne dass das Ganze als billige Imitation erscheint. Stimmlich ausgezeichnet. Die Jungs wurden schon mit viel Applaus empfangen, schafften es aber, mit noch mehr Applaus in die Pressekonferenz verabschiedet zu werden.


Auch Gracia ist bereits in der Halle; begleitet von Ihrer Truppe schlenderte sie entspannt durch die Gänge und machte einen sehr zuversichtlichen Eindruck.

Im Hintergrund läuft bereits der Soundcheck der Schweden. Dies, zusammen mit den Greenjollys aus der Ukraine und Gracia bildet den nächsten Probenblock.



16.05.2005 14:30 klaus Woryna
Albanien, Serbien-Montenegro, Frankreich, Spanien





16.05.2005 12:05 klaus Woryna
Finalproben UK, Malta und Türkei

Guten Morgen aus Kyiv: Die Finalproben haben begonnen. Gestern abend zeigte sich auch Gracia auf der weissrussischen Party. Gut gelaunt, super locker, unkompliziert und absolut sympathisch. Ihr gefiel es richtig gut und sie sprach - ohne irgendwelche Starallüren - mit allen. Ein erster sehr positiver deutscher Eindruck. Von der deutschen Probe, die heute gegen 17:00 Uhr geplant ist (was nichts heißen mag), werden wir natürlich ausführlich berichten.

Als erstes war heute morgen UK an der Reihe. Javine präsentierte sich überraschend unsicher, insbesondere drohte so manches Mal die Stimme zu kippen. Die Choreographie ist hingegen perfekt ausgearbeitet. Dennoch vermochte der Song nicht zu überzeugen. Javine schien auch Probleme mit ihren Schuhen zu haben. Der letzte Schliff fehlte.

Grandios hingegen Chiara aus Malta. In schwarz gewandet, sang sie voller Power (nicht of love, sondern von love). Sie präsentierte sich derart selbstbewusst und souverän, dass viele schon (wieder) von einem neuen Sieganwärter sprechen. ESC in Malta wäre in der Tat gigantisch. Chiara hat den Song etwas aufgemotzt und so manche kleinen Unsauberkeiten, die sie noch in der maltesischen Vorentscheidungswoche zeigte, weggearbeitet. Schwer beeindruckend und v.a. schaffte sie es, bei vielen ein Gänsehautgefühl zu erzeugen.

Danach betrat Gülseren die Bühne. Auch wenn dieser Beitrag sehr umstritten diskutiert wurde, so waren die Proben sehr, sehr gut. Sowohl die neue Choreographie mit Trommeln und allerlei Percussioninstrumenten vermag zu überzeugen als auch die im Gegensatz zu der Vorentscheidung stark veränderte Version des Liedes selber. Gülseren trommelt selber, hervorragend in Szene gesetzt und umgeben von den dann ebenfalls trommelnden Tänzerinnen. Der Auftritt ist insgesamt sehr catchy und wird mit Sicherheit viele Punkte ergattern. Auf der Pressekonferenz, sicher eine der besten der ganzen Woche, zeigte Gülseren ihre ganze Musikalität, indem sie neben einem weiteren Percussionauftritt stimm- und tonsicher in spanisch (von der neuen CD), sowie türkische, französische Lieder sang und dazu noch ein armenisches Lied. Insgesamt sehr, sehr ansprechend, ausgezeichnet und ich bin begeistert.

Nun geht es dann weiter mit Albanien....

Bis später.




15.05.2005 18:20 klaus Woryna
Probennachmittag

Während die qualifizierten Finalteilnehmer nach und nach in Kiew eintreffen und sich mit der Halle vertraut machen, gingen die letzten Proben für das Halbfinale über die Bühne. Große Veränderungen zu den bisherigen Eindrücken eher Fehlanzeige.

Bei der irischen Pressekonferenz krachte allerdings bei einem Riverdance der Tänzerinnen der Tisch zusammen. Entsetzen überall, aber Entwarnung, niemand hatte sich verletzt. Auch der kränkelnde Herr aus Slowenien hatte seine Erkältung vollkommen überwunden und sich in neu erworbener Bescheidenheit geübt. Bulgarien verzauberte auf der Pressekonferenz (Geburststag eines Sängers) mit Süßigkeiten. Auf der Bühne hingegen eine saubere Performance. Immer besser in Szene setzt sich der dänische Beitrag. Geschickt tänzerisch dargeboten eine sehr ansprechende Darbietung. Jakub harmoniert sehr gut mit seinen Tänzern. Haben alle diesen Beitrag doch unterschätzt? Polen ebenfalls auf der Überholspur. Heute in einen Mantel über der nackten Haut gewandet, bekam der rhythmische Song nich den weiteren Hauch an Erotik. Andorra kann nach wie vor nicht wirklich überzeugen und rutscht in der Betrachtung der Zuschauer immer weiter nach hinten.

Nun rüstet sich Kiew für die ersten Länderparties und die Interpreten werden lockerer werden. Dazu später mehr.



15.05.2005 12:33 klaus Woryna
Mazedonien und Finnland

Finnland und Herr Rönning machten einen sehr gefälligen Eindruck. Stimmlich gelungen, eine saubere Performance ohne Spektakel und ohne großen Aufwand. Ein eher schlichter Beitrag, der vielleicht dadurch in Erinnerung bleiben kann ?


Mazedonien hingegen skurril. Während sich Martin redlich um die Höchstwertung bei den Schnuckelpunkten bewirbt, sind seine tänzerischen Qualitäten - vorsichtig gesagt - schlicht. Hausfrauen-Aerobic der absoluten Anfängerklasse. Ausgestreckte Arme, Arm nach vorne, 5 Schritte zurück, mit den Backgroundsängern dann zusammen die Hand rhythmisch gegen die Hallendecke schlagend, wieder nach vorne, Arm nach außen, zwei Hüftwackler.... schließlich verdrückt sich der Gute an zwei Trommeln, um dann drei Tanzmädels die Bühne zu überlassen, die mehr oder weniger synchron sich ebenfalls an Grundschritten versuchen. Sehr schade, denn im Gegensatz zu den Vorahnungen und dem in der Vorentscheidung gewonnenen Eindruck hat Martin durchaus eine Stimme, die er einsetzt. Ob das dank der Balkanstimmen für das Finale reichen wird, ist schon fraglich.



15.05.2005 10:59 klaus Woryna
Ungarn und Rumänien

Rumänien, die erste Probe des heutigen Tages:

Wie kann man das Pyrotechnikverbot umgehen? Sistem beweist Kreativität, indem mit Schleifgeräten an den gelben, auf der Bühne drapierten Ölfässern gearbeitet wird, bis die Funkenfliegen. Nette Idee. Leider ist das Licht bei diesem Auftritt viel zu brav und bieder. Gerade bei den Techno-artigen Einlagen erwartet man sich viel, viel mehr. So geht auch trotz der bereits in der Probe an die stimmlichen Grenzen gehenden guten Luminita und der kreativen Performance einiges an Dynamik und Überzeugungskraft verloren.


Ungarn ebenfalls stimmlich sehr sauber und eine sehr harmonische Riverdance-Darbietung. Das kommt gut in der Halle und sollte wohl für das Finale reichen. Die Leadsängerin wird dabei von den Tänzern prefekt in Szene gesetzt. Eine gelungene Probe, die viel Professionalität zeigt.



15.05.2005 09:54 klaus Woryna
Zusammenfassung Nachmittagsproben II

Tja, nachdem offenbar die Ukraine den ESC und die Gäste nicht wirklich im Land haben möchte (heftige Proteste von Journalisten über die Behandlungen, grundlos ausquartierte Besucher, nach Trinkgeld heischende Dienstleister, ein Euroclub, der Prostituierte vorzieht und als Euroclub ESC-Fans, Journalisten ablehnt,...) hier nun aus weiterer Sicht eine Probenzusammenfassung des gestrigen Tages:

Estland: leider können die Girls bis dato weder richtug singen noch sich bewegen. Sympathisch und ehrlich gaben sie dies auch auf ihrer Pressekonferenz zu. Gro8e Hoffnungen auf ein Weiterkommen macht sich in der Delegatino niemand. Leider kommen die Stimmen in der Halle sehr volumenlos rüber.

Niederlande: Ganz das Gegenteil. Stimmlich überragend singt sie alles in Grund und Boden. Sehr sicher und souverän. In der Pressekonferenz: "Ich nehme nur einmal an dem ESC teil und bei diesem einem Mal will ich auch gewinnen." Dieser absolute Siegeswille hat auch letztes Jahr Ruslane zum Sieg verholfen. Ein weiterer Geheimfavorit?

Belgien: Auch er steht wie seine Benelux-Kollegin alleine auf der Bühne (zumindest meint man das, da der Chor im Dunkel des Hintergrundes abtaucht). Von seiner Erkältung wieder halbwegs genesen, gibt er an, die Zeit in Kiew zu genießen. Stimmsicher, rund und sehr gefällig.

Island: in der Pressekonferenz, wiegesagt, intonierte sie "All out of luck" in Deutsch und "Neka mi svane" auf kroatisch. Ihre beste Entscheidung in ihrem ganzen Leben sei es gewesen, an dem ESC 1999 teilzunehmen. Selma, ganz professionell und routiniert, absolvierte souverän die Proben, begleitet von ihren Tänzerinnen. Die Performance könnte durchaus üppiger ausfallen.

Norwegen: Der wohl heißeste Favorit bei vielen. nachdem die Pyrotechnik nicht erlaubt ist, soll hier mit dem Licht noch viel gearbeitet werden. Grandios, die 4 Rocker lieben den ESC. Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet diese 4 als ihr Liebelingslied eine rockige Version von "Samiid aednan" in der Pressekonferenz anstimmen. Locker, souverän und erfahren, so auch die Antwort auf die Frage, was ihnen am meisten abgehen in ihrem Leben: "Girls (für die echten Rocker), Gitarren (man ist ja Musiker) und Boys (na, man weiss ja, wo man sich befindet).


Ansonsten pflastert Weissrussland Kiew mit Werbund und Promotion zu, so wird doch glatt der Geburtstag von Fräulein Agurbash am 17. Mai gefeiert werden. Jeder ist natürlich eingeladen.

Ein heftigeres Erlebnis hatte einer unserer Berichterstatter, als ihm am Flughafen Frau Patroclou ungeschminkt entgegenkam. Da ist sehr, sehr viel Arbeit an der Frau nötig....

Bis später


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