Erste Probeneindruecke
Fuer die Berichterstattung an Euch zu Hause hat die der diesjaehrige Jahrgang einen riesigen Vorteil. Die extrem kurzen Wege. Vom Computerarbeitsplatz im Pressezentrum in die Halle sind es gerade einmal zwei Minuten Fussweg und zur Pressekoferenz ist es auch nicht weiter. Es ist zwar alles etwas enger und kleiner als in den Pressezentren der Vorjahre (so ganz untypisch fuer Russland) aber das macht das ganze Spektakel hier umso sympathischer.
Ich versuche mich mal an einem kurzen Ueberblick auf die heutigen Proben, und die Reaktionen darauf hier im Pressezentrum.
Etwas hektisch kommt der Auftritt Israels daher, der (aus welchen Gruenden auch immer) einige unmotivierte Laufuebungen beinhaltet. Das warf einige Irritationen bei den Beobachtern auf. Noahs und Miras Auftritt koennte gut etwas mehr Eleganz vertragen. Die israelische Pressekonferenz fand so gut wie nicht statt, da sich die Delegation endlos verspaetete und somit nur Zeit fuer ein paar Fotos und zwei Fragen blieb. Viel war da nicht zue rfahren, ausser, dass man, wie nichta nders zu erwarten, sehr stolz ist, den ersten israelischen Beitrag mit arabischen Textelemanten zu singen. Zudem glaubt man fest an einen Einzug ins Finale aber nicht an den Sieg.
Auch die Bulgaren gaben sich sehr selbstbewusst. Ihr Auftritt uebernimmt Elemnte des Previewviedeos und steht halbwegs sicher. Viel zu aendern gibt es hier nicht mehr, auchg wenn man ueber den Einsatz der tanzenden Stelzenlaeufer (Taenzer aus den USA) sicher genuesslich streiten kann.
Yohanna aus Island steht auf der Buene wie eine kleine Koenigin, sehr elegant, sehr selbstsicher und voller Ausstrahlung. Nicht wenige glauben, dass sie hier fuer eine Ueberraschung sorgen kann. Auf der Pressekonferenz mit ihr und den Chorsaengern Fridrik Omar und Hera Bjoerk kam sie uebrigens sehr locker und jugendlich rueber. Auf die Frage einer russischen Journalistin nach ihrer Meinung zur GayPride-Demonstration am 16. Mai hier in Moskau, den der Moskauer Oberbuergermeister gerne verbieten moechte, sagte sie nur, dass sie der Meinung sei, dass jeder die Freiheit haben sollte, so zu leben wie er moechte und das Recht habe, dafuer zu kaempfen. Der Applaus auch von russischer Seite dafuer war gross.
Die Mazedonier rockten sich routiniert durch ihre Probe und auf der mager besuchten Pressekoferenz versuchte sich Saenger Stefan als Carruso. Nun gut, nice try! Ansonsten hier nichts besonderes, ausser, dass die Band nicht mit Bon Jovi verwechselt werden moechte. Da haben sie derzeit wohl auch wenig Grund zur Sorge.
Die Rumaenin traegt ein braves Kleidchen und gibt sich wesentlich serioeser als im Video. Das Liedlein wird von ihr aber so stimmlos vorgetragen, dass es komplett unterzugehen droht. Besondere Reaktionen auf ihren Auftritt waren nicht festzustellen.
Gleiches gilt fuer die Finnen, die herbe Tonprobleme hatten und deren Auftritt vollkommen uninspiriert ist. Aber es bleiben ja noch ein paar Tage fuer kreative Einfaelle.
Umso erstaunlicher ist, dass mit den Portugiesen ein Beitrag aus dem Grau des chronischen Uebersehenden empor steigt. Mit toller Buehenpraesenz, guten Stimmen und einem durch und durch sympathischen Auftritt erzielten sie als erste hier im Pressezentrum "Szenenapplaus". Ein richtig wohltuender Auftritt Portugals nach einer Reihe nur leidlich geglugener Praesentationen vor ihnen.
Nun stehen noch Malta und Bosnien an, bevor dieser Probentag zu Ende geht.
(Fotos: Sigi Doppler)
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