Noch 16 Tage bis zum Eurovision Song Contest 2024

Im Forum Düsseldorf berichten einige OGAE Mitglieder von ihren Eindrücken vor Ort aus Düsseldorf.
Wir haben hierbei keine genauen Regeln, sondern jeder berichtet über das, was er für erwähnenswert hält und wann er gerade Zeit und Gelegenheit hat, etwas zu schreiben.


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08.05.2011 18:36 Klaus Woryna
Alle Einzelproben sind gelaufen

Nun, nachdem alle Einzelproben gelaufen sind, wollten die Anwesenden eigentlich einen ersten Ueberblick haben. Aber, wie der EBU-Verantwortliche bereits am Samstag feststellte, eine Tendenz oder gar ein Favorit ist im Jahr 2011 nicht auszumachen.

Fanwertungen sind wie jedes Jahr mit gewisser Vorsicht zu geniessen, denn wir Fans haben uns inzwischen auch den unsaeglichsten Beitrag schoengehoert. Abstimmungen in Nichtfanforen haben ohnehin nur eingeschraenkte Aussagekraft.

Vor Ort ist auch nur ein grosses Schulterzucken angesagt. Lena zaehlt immer mehr zu den Topfavoriten, aber auch UK, Irland und Frankreich werden gute Chancen auf einen Sieg eingeraeumt. Viele meinen, dass es gut auch einen Sieger geben koennte, mit dem derzeit niemand rechnet, so dass in dieser Kategorie Daenemark und Rumaenien hoch gehandelt werden. Favoriten auf Topplatzierungen sind inzwischen auch Oesterreich, Norwegen, Bosnien, Finnland, Estland, Island und natuerlich die Tuerkei und Griechenland.

Die Verlierer der Probenwoche kommen aus Ungarn, Aserbeidschan und Israel. Aber, was zaehlen Proben, es zaehlen nur die entscheidenden drei Minuten im Juryfinale und der jeweiligen Show. Von daher bleibt es wohl spannend und so wird auch der ESC 2011 ein guter Naehrboden fuer die heissesten und wildesten Geruechte sein, so wie wir Fans uns das auch wuenschen.

Und auch die Interpreten, so wie die Estin, freuen sich ueber die Berichte vor Ort - haelt da schon die Siegerin unser Vereinsmagazin in der Hand? Am 14. Mai 2011 werden wir auch dieses Raetsel geloest haben.
Foto: Sigi Doppler



08.05.2011 18:31 Reinhard Ehret
Zweite Probe Deutschland: Taken by Lena

Das Klirrgeräusch war verklungen, Lena hatte den ersten Durchlauf der heutigen zweiten Probe hinter sich - und die versammelte Journalistenschar stellte einen Gänsehauteffekt fest. Einige schüttelten fasziniert den Kopf und bestätigten, was viele schon vorab äußerten: Lena und ihr Lied sind tatsächlich eine solch besondere Konstellation, dass ein erneuter Sieg nicht unmöglich erscheint. Heute war die Optik ein bisschen anders und sehr stark dem Videoclip angepasst. Auf farbige Scheinwerferlichter wurde völlig verzichtet und es gab einen regelrechten weißen Lichterdom (Foto: Sigi Doppler), der die Aufführung so richtig "spooky" machte. Lena steigt jedesmal voll in ihre Geschichte ein und erzählt sie so engagiert wie beim ersten Mal. Man glaubt ihr den Song von Anfang bis Ende. Heute wirkte sie noch konzentrierter und noch überzeugender als gestern. Wird Lena tatsächlich ganz Europa ein zweites Mal in ihren Bann ziehen?



08.05.2011 18:22 Reinhard Ehret
Zweite Probe Spanien: Geknickte Handgelenke

So unspektakulär wie das Lied an sich, so gestalten die Spanier auch ihren Auftritt. Die heutige Probe offenbarte, dass die Bühne zwar solide und bunt ausgeleuchtet wird, auf einen besonders schönen Effekt unter Ausnutzung der grandiosen Technik wird spanischerseits jedoch verzichtet. Lucia Perez zeigt keinerlei stimmliche Schwächen, sie schwoft fröhlich durch ihr Lied - und mit ihr die in Weiß gekleideten Tänzer, die mit ihr immer wieder grazil ihre Handgelenke abknicken und eine Winkbewegung machen. Recht elegant sieht das nicht aus, aber putzig. Der spanische Beitrag ist eines jener Lieder, über das hier in Düsseldorf fast überhaupt nicht gesprochen wird. Keiner hat was dagegen, aber auch nicht dafür. Leider versäumt man es, dieses hübsche Nebenbei-Lied auf der Bühne markanter zu gestalten. So bleibt es dabei: "Que me quiten lo bailao" wirkt nett, solide, aber unmarkant.

(Foto: Sigi Doppler)



08.05.2011 18:10 Reinhard Ehret
Zweite Probe Großbritannien

Die hatten wirklich wieder richtig Spaß, die Jungs aus England. Nach einigen choreografischen Abstimmungen fegten sie in bestem Boygroup-Schwung über die Arenabühne und sangen aus voller Kehle. Nur in Durchgang drei schonten sie etwas ihre Stimmen und übten wohl in erster Linie die Aufführung. Heute klappte es auch mit dem vierten (dem rechten) Aufstellscreen, der ja gestern noch ziemlich asynchron lief. Heute funktionierte das alles perfekt. Das ganze Bühnenambiente ist nach wie vor in Grün und Weiß getaucht - es gab also keinerlei Veränderungen. Die zahlreich versammelten Journalisten waren durchaus angetan. Einige meinten, dass Blue durchaus mit zu den Favoriten zu zählen seien. Da könnten sie durchaus Recht haben.

(Foto: Sigi Doppler)



08.05.2011 17:49 Reinhard Ehret
Zweite Probe Italien

Raphael Gualazzi wirkte bei seiner Probe so, als wüsste er nicht so ganz genau, wie ihm hier geschieht. Als Konsequenz konzentriert er sich voll und ganz auf seine Musik. Die Pausen zwischen den drei Durchläufen, in denen die technischen Einzelheiten besprochen und gegebenenfalls korrigiert werden, nutzte er mit seinen Musikerkollegen kurzerhand zum Jammen und Improvisieren. Sobald die Aufnahmeleitung durch den Hallenton gab "Attention for the playback", fasste er sich und begann mit seinem Lied. Der Hintergrund ist cool, meist mit einem gigantischen Keyboard über die ganze Leinwand (siehe Bild), hin und wieder aber auch mit Einspielungen des Sängers. Jeden Durchlauf sang Raphael mit vollem Engagement durch - bis zum letzten hohen Ton. Das Klavier bediente er am Ende nicht ganz synchron zum Playback, aber das störte nicht sonderlich. Das wird einfach eine coole Jazznummer, die fetzt.



08.05.2011 17:49 Karl Jakob
Anastasiya singt für die Presse "Killing Me Softly With His Song"





08.05.2011 16:32 Klaus Woryna
Die Stadt Duesseldorf hatte eingeladen....

und alle Delegationen waren der Einladung gefolgt.

Ueber einen unendlich langen roten Teppich vor der Duesseldorfer Tonhalle durften wie bei den Olympischen Spielen die Nationen einmarschieren und wurden dann von dem Buergermeister der Stadt Duesseldorf, der seine goldgeschmiedete Buergermeisterkette zu diesem Ehrentag angelegt hatte, nebst Gemahlin begruesst. Ueber zwei ein halb Stunden zog sich das Ganze hin, denn neben dem roten Teppich warteten etliche Medienvertreter und nur zu bereitwillig gaben die Kuenstler im Blitzlichtgewitter Interviews und posten fuer die Anwesenden.

Besonders auffaellig war Stella aus Norwegen in einem knallbunten Outfit, aber auch Frau International hatte sich in eine elegantes Rot gezwaengt. Von dem schuechtern und bescheiden auftretenden Vertreter Italiens, der fast unterging, bis hin zu den herumhuepfenden Zwillingen aus Irland, jeder Interpret praesentierte sich auf seine Art und Weise. Stundenlang mussten so manche Vorbereitungen gewesen sein, denn Aurela Gace aus Albanien erschien kunstvoll bemalt, waehrend die Schweizer rund um Anna echt und einfach nur laessig sich wohltuend hervortaten, ebenso wie die Griechen, die auf jeglichen Pomp verzichteten und einfach einen sympathischen jungen Saenger auftreten liessen. Sexy und verfuehrerisch natuerlich die Damen aus der Ukraine - auch Kati Wolf aus Ungarn sparte mit verhuellenden Materialien, waehrend die Slowakinnen sich in karnevalesk anmutende Teile gesteckt hatten. Blue und Schwedens Eric Saade punkteten durch eine ungespielt wirkende Unkompliziertheit, ebenso Nadine Beiler. Russlands Alex hatten einen ueberfuetterten Hund mitgebracht, mit dem er posierte und herumschmuste, so dass etliche Zuseher auch foermlich bellen und wedeln wollten, aber Alex blieb felsenfest bei dem mitgebrachten Hund. Die Moldawier trugen ihre in den Pressekonferenzen bereits bewunderten Huete, die Malteser huepften froehlich wie eine Kindergartengruppe beim Ausflug ueber den roten Teppich.

Den Abschluss der einmarschierenden Delegationen machte eine superelegante Lena, im cremefarbenen schicken Kleid. Perfekt gestylt absolvierte sie die gesamte Teppichdistanz, nahm dann aber wohl einen Hinterausgang, kaum dass sie in der Tonhalle angekommen war, denn auf der nachfolgenden offiziellen Eroeffnung des Contests und des Konzerts wurde sie nicht mehr gesehen. Auch Frau International wollte sich offensichtlich keine klassische Musik antun und entschwand schnell, wohingegen die meisten anderen Delegationen verblieben, der Musik lauschten und feierten.

Insbesondere die irischen, durchgeknallten Zwillinge benahmen sich, sassen aufrecht, hoerten der Musik zu, ohne wie so manch anderer Interpret waehrendessen zu quatschen oder zu telefonieren, applaudierten hoeflich und waren eine der ersten, die fuer das ausgezeichnete klassische Orchester Standing Ovations einleiteten. Aber nachdem die Konzerthalle sich leerte, sprangen sie auf die Orchesterbuehne und posten. Es war ein atmosphaerisch gelungener Eroeffnungsabend, so dass auch nicht ins Gewicht fiel, dass der Herr Buergermeister sich in Oettinger-Aussprache durch die Eroeffnungsrede kalauerte - auch hier konnte man auf den Gesichtern der irischen Zwillinge keine Regung erkennen. Nachdem der Herr Buergermeister und der EBU Verantwortliche dann den Contest 2011 eroeffneten, begann also die offizielle finale ESC-Woche, von der wir auch weiterhin berichten werden.



08.05.2011 15:57 Karl Jakob
Emils Balceris, der Sänger der lettischen Gruppe Musiqq, überzeugt in der Pressekonferenz mit seiner Interpretation von dem Elton John Hit " Sorry seems to be the hardest word"





08.05.2011 15:47 Siegfried Doppler
Zweite Probe Irland

Die zweite Probe der irischen Zwillinge Jedward (John und Edward) hat nicht viel Neues gebracht. Die Show laeuft weiterhin mit viel Esprit, betont lebendig und sehr routiniert ab. Nur das Outfit der Beiden wurde geaendert und so kamen heute die roten Jacken, die sie auch bei der irischen Vorentscheidung trugen, zum Einsatz.



08.05.2011 15:26 Reinhard Ehret
Pressekonferenz Lettland

Sehr zufrieden zeigten sich die Letten nach ihrer zweiten Probe. Schon beim ersten Mal wäre technisch einfach alles perfekt gewesen - und das habe sich auch heute nicht anders dargestellt. Die Band Musiqq musizierte auf ihrer zweiten Pressekonferenz recht ausgiebig, darunter zu Gitarrenbegleitung Elton Johns "Sorry Seems To Be The Hardest Word" in einer Mitschnipp-Version. Die Chormädels gaben mit glockenhellen Stimmen "True Colors" zum Besten.

Auf Pyrotechnik und sonstigen Schnickschnack, so sagte Produzent und Sänger Marats, verzichte man völlig, weil es bei diesem Wettbewerb eher um die Musik und weniger um die Show gehen sollte. Emils, der Frontsänger mit dem orginellen Scheitel und der für seine 18 Lebensjahre äußerst reif klingenden Stimme, berichtete, zu Hause in Lettland vergliche man die beiden mit Pinguinen. Man habe schon überlegt, ob man beim Halbfinale auf die Bühne entsprechend watscheln solle.


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