Noch 16 Tage bis zum Eurovision Song Contest 2024

Im Forum Malmö berichten einige OGAE Mitglieder von ihren Eindrücken vor Ort aus Malmö.


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10.05.2013 19:42 Frank Albers
Litauens Andrius - the cool man

Die litauische Pressekonferenz war bereits recht spärlich besucht und Andrius Pojavis gab den coolen Weltbürger.
Er erzählte von seiner Zeit als Schulschwänzer in Litauen, als er lieber mit seinen Kumpels im Probenkeller war als im Unterricht, von seinen entspannten Leben als Hotelportier in Irland und seinem heutigen Musikerdasein mit Familie in Italien. Ob seine Frau und zwei kleinen Töchter auch nach Malmö kommen, wollte er nicht verraten. Sein Lied "Something" habe er extra für den Grand Prix geschrieben, den er seit Jahren mit Eifer verfolge. "Fly On The Wings Of Love" sei sein Lieblingstitel. Nur singen wollte er nichts außer seinem eigenen Lied, er kenne kein anderes Lied zur Zeit.
Der gute Andrius versuchte so cool wie nur irgend möglich zu wirken, überhörte gerne mal eine Frage oder antworte gewollt lässig uninteressiert (ohne dabei wirklich überzeugend zu sein). Ein witziger Typ, der zwar hofft ins Finale zu kommen, es aber auch überleben würde, wenn es mit dem Finale nichts werden sollte.

Die nach der Litauen-PK angesetzte moldawische Pressekonferenz wurde ohne nähere Begründung abgesagt.

Foto: Sigi Doppler



10.05.2013 19:22 Stefan Ball
Irisches Powerpaket

Das Bühnenbild hat sich zur ersten Probe etwas verändert. Es erstrahlt jetzt abwechselnd in rot und blau. Den Beginn machen zwei Trommler auf der Nebenbühne, bevor es zur Hauptbühne wechselt. Dort stehen links 2 Chorsängerinnen, rechts steht die große, große Trommeanlage die fleißig gehauen wird und im Hintergrund trommeln und tanzen die beiden anderen fernsehtauglichen und mystisch bemalten Oberkörper vom Anfang. Ryan steht einfach in der Bühnenmitte und singt mit kräftiger Stimme und weitausladenden Armbewegungen. Pyrothechnik beendet das Ganze. Beeindruckend und Finale wahrscheinlich.



10.05.2013 18:49 Stefan Ball
Pressekonferenz Montenegro

Die montenegrinische Pressekonferenz war nicht besonders ergiebig. Der Song Contest ist in der kleinen Adriarepublik aber anscheinend so wichtig, dass sie nur dafür unabhängig wurden. Über die Vorgänge bei der serbisch-montenegrinischen Vorentscheidung 2006 und den Unabhängigkeitsprozess wird hier aber besser kein Kommentar abgegeben. Das Weltraumoutfit soll aber irgendwie Liebe symbolisieren. Wenn das mal nicht in einem Österreich1981-Effekt endet. Zudem bereiten sie sich schon mal auf Weltraumparties vor, die erste Marsreise erwartet die Menschheit ja angeblich schon in acht Jahren. Eine Botschaft an die Welt hat die Delegation auch noch und gleich auf ihre T-Shirts gedruckt, die sich mit Let the beat go on übersetzen lässt. Und auf die Frage nach ihrem ESC-Alltime-Favoriten stimmte die Sängerin Nina Euphoria an.



10.05.2013 18:30 Reinhard Ehret
Zweite Proberunde für Montenegro, Weißrussland und Moldau

Die Formation Who See führte heute erwartungsgemäß wieder sehr selbstbewusst ihre Astronautennummer vor. Es ist nach wie vor eine befremdliche Sache – insbesondere, wenn man sich vorstellt, dass der normale Zuschauer von der vermeintlichen Message des landessprachigen Liedes kaum etwas begreifen kann. Immerhin ist der grün-gelbe Bühnenhintergrund eine absolut passende Umrandung des verrappten Popsongs, der hier von vielen Beobachtern als Kandidat für den letzten Halbfinalplatz gehandelt wird. Weißrusslands „Solayoh“ machte seinem Image eines konventionellen Einfachschlagers alle Ehre. Selbstverständlich kommt am Ende des Vortrags Feuerwerk zum Einsatz, damit die Sache auf diese Weise ein bisschen funkt. Alyonah sagte in ihrer späteren Pressekonferenz, sie sei mit dem zweiten Probedurchlauf schon sehr zufrieden, wolle aber noch Details verbessern. Im Großen und Ganzen lief aber alles genauso glatt wie in der anschließenden moldauischen Probe, als Aliona Moons überdimensional langes Kleid sich selbst und die Interpretin erstaunlich erhöhte, um mit tiefroten Projektionen einen nicht ganz neuen Effekt problemfrei darzustellen. Ins Gedächtnis des Zuschauers wird sich diese Darbietung sicher einprägen, könnte aber vom musikalischen Hauptwerk ablenken. Gesanglich klangen die drei Beiträge fast immer fehlerfrei.

Foto: EBU



10.05.2013 18:05 Frank Albers
Ukraine: Das Mädchen und der Riese

Die ukrainische Pressekonferenz lief Gefahr zu einer "Freakshow" zu werden, denn alles drehte sich um den 2,34 m großen Igor Vovokovinskiy, einem in den USA lebenden Ukrainer. Er ist einer der längsten Menschen der Welt und wird hier sowohl auf der Bühne wie auch bei den Pressekonferenz wie eine Zirkusattraktion vorgeführt.
Er ist ein äußerst sympathischer Mann, der mit aller Freundlichkeit geduldig auf alle Fragen antwortete. Warum er aber hier auf die Showbühne gezerrt werden muss, um dort wie ein Pfingstochse geschmückt zu werden, bleibt äußerst fragwürdig.
Der eigentliche Beitrag der Ukraine gerät so ziemlich in den Hintergrund. Das Märchen, das erzählt werden soll, wird kaum jemand verstehen und die meisten Zuschauer werden drei Minuten lang über den armen Igor sprechen. Ob das dem Beitrag letztendlich helfen wird, die von den Ukrainern erwartete gute Platzierung zu erreichen, wird somit sehr fragwürdig.

Foto: Sigi Doppler






10.05.2013 17:56 Stefan Ball
Alle Hände voll zu tun

Wie bereits im Vorfeld angekündigt wird Andrius von einem Chor begleitet. Die vier Stimmen stehen ganz in schwarz gekleidet am linken Bühnenrand. Andrius trägt (bisher?) ein schlichtes weißes T-Shirt mit Lederjacke, was zu ihm passt. Alle Fünfe bleiben durchgehend auf ihrem Platz, aber Andrius arbeitet fleißig mit den Armen und greift förmlich in die Kamera. Seine Augenbrauenmimik ist immer noch hypnotisierend, aber weniger ausgeprägt als in der Vorentscheidung. Das Bühnenbild besteht aus verschiedenen geometrischen Anordnungen, bringt aber Schwung in die Szenerie. Zum Schluss richten sich alle Scheinwerfer auf ihn und er steht im Zentrum eines Lichterkegels. Der Auftritt passt so insgesamt, das Lied ist aber allenfalls ein Geheimfavorit für den Finaleinzug.



10.05.2013 17:22 Stefan Ball
Pressekonferenz Russland

Der Pressekonferenz zu folgen war teilweise etwas schwierig, da Dina meist russisch sprach während der Dolmetscher gleichzeitig ins Englische übersetzte bei zwei angeschalteten Mikrofonen. Aber auch wenn sie nur russisch und tatarisch richtig beherrscht, singt sie trotzdem auf englisch und in anderen Sprachen. Die junge Frau fühlt sich zudem noch sehr geehrt, dass der bekannteste Sänger aus der autonomen Republik Tatarstan zusammen mit ihr ein Duett aufnahm. Eine Gesangsprobe auf Tatarisch gab es dann spontan auch noch. Von der Favoritenrolle möchte sie sich nicht beeinflussen lassen, eine TOP5-Platzierung würde ihr aber schon gefallen. Zudem hilft es ihr bei der russischen Popidolausgabe, die sie gewann, Livererfahrungen gesammelt zu haben. Die Eurovision ist aber mit nichts zu vergleichen, was sie bisher mitgemacht hat.



10.05.2013 16:49 Stefan Ball
Der Fisch im Wald

Der Riese trägt anfangs Zlata auf ihren Felsen. Dort stand sie dann wie ausgesetzt und gefangen. Das hautenge Kostüm schimmerte in allen Farben und so erinnerte sie an einen bunte Meerjungfrau oder eine Regenbogenforelle. Aus dem Nebel erhebt sich der Chor und im Hintergrund wird ein Wald eingeblendet, durch den Schmetterlinge flattern. Am Ende blitzt dann noch die Pyrotechnik auf. Eine Meerjungfrau, die im Wald auf einer winzigen Felseninsel gefangen ist und dazu die übertrieben pathetisch-dramatische Musik - ob das wirklich viele für die Ukraine anrufen läßt?



10.05.2013 16:46 Stefan Ball
Russland - ein runder Auftritt

Die Bühne wird von leuchtenden Ballonen dominiert. Anfangs steht Dina im Outfit einer Bonaparte-Prinzessin alleine auf der Bühne, bis der Chor - zwei Damen und zwei Herren – von der Seite hinzutritt. Zwischendurch fahren alle Kristalle – die über die gesamte Decke verteilt hängen – herab und erleuchten die abgedunkelte Halle. Die Chorsänger schmeissen - aus welchem Grund auch immer - Bälle ins Publikum. Am Ende fassen sich alle Fünf an den Händen und treten mit hocherhobenen Armen ein paar Schritte nach vorne. Wie zu Israels besten Zeiten. Insgesamt ein eher unspektakulärer, aber doch stimmiger Auftritt. Stimmliche Wackler waren nicht zu vernehmen und so hinterließ diese Probe einen sehr starken Eindruck, bei dem am Ende mit Allem gerechnet werden muss.



10.05.2013 16:44 Reinhard Ehret
Uniformen und Flötentöne: Kroatien und Dänemark

Die kroatische Männergesangstruppe „Klapa s mora“ probte pünktlich ab 14.10 Uhr in voller Montur, also den traditionellen Uniformkostümen. Ihre Darbietung kommt bedauerlicherweise etwas ruhig daher. Lediglich im Instrumentalteil und am Ende arbeitet man mit schönen Lichteffekten, ansonsten ist die Bühne in dezentem Lila gehalten. Im Hallenton war die Harmoniestimme zu laut abgemischt, ansonsten klang „Mizerija“ so kraftvoll, wie das herrliche Lied es verlangt. Man verzichtet auf jeglichen Schnickschnack – weder Pyrotechnik noch Bodennebel kommen zum Einsatz. Emmelie aus Dänemark war direkt im Anschluss stimmlich nicht minder leistungsstark, wenngleich sie nicht immer notengenau ihr lautes „... between us“ rief. Die Hintergrundwand gibt einen schönen rotgoldigen Regen ab, den gegen Ende auch noch durch eine pyrotechnische Gardine unterstützt. Sehr eigentümlich wirken einige schwarzgeblendete Übergänge im TV-Bild. Insbesondere zu Schluss des Liedes könnte das den Zuschauer leicht irritieren. In der anschließenden Pressekonferenz musste sie zum x-ten Mal erklären, warum sie – wie einst Sandie Shaw – barfüßig auftritt. Sie habe zwar genügend Schuhe und sogar Highheels im Schrank, aber ihre Auftritte habe sie bislang schon immer unbeschuht absolviert, weil sie das einfach als besser und natürlicher empfinde. Schließlich brachte Jakob den Anwesenden buchstäblich die Flötentöne bei. Mittels ausgeteilter Instrumente sollten die Zuhörer ausprobieren, wie leicht sich das Flötenthema von „Only Teardrops“ spielen lässt. Der Versuch artete jedoch in ein heilloses akustisches Chaos aus – und so mancher Flötenton schallt noch immer aufdringlich durchs Pressezentrum.

Foto: Sigi Doppler


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