Im Forum Helsinki berichten einige OGAE Mitglieder von ihren Eindrücken vor Ort aus Helsinki.
Wir haben hierbei keine genauen Regeln, sondern jeder berichtet über das, was er für erwähnenswert hält und wann er gerade Zeit und Gelegenheit hat, etwas zu schreiben.


Weitere Bilder findet ihr im Album Helsinki


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14.05.2007 17:57 Frank Albers
Pressereaktionen in Deutschland

Die Reaktionen auf den Ausgang des ESC 2007 in der deutschen Tagesprsesse vom Montag könnten unterschiedlicher kaum sein.

Die Bild fordert in grosser Schlagzeile "Stoppt endlich den Schummel Grand Prix" und unterstellt den Osteuropäern mehr oder weniger direkten Betrug. Eine wenig objektive Tabelle soll dabei die "Punkteschieberei" dem Leser verdeutlichen. Eine Analyse warum in diesem Jahr osteuropäische Titel soweit vorne liegen findet der Leser leider nicht. Stattdessen wird Nicole zitiert, die eine Abschaffung des Grand Prix in seiner jetzigen Form fordert.

Ganz anders und wesentlich analytischer geht die Stuttgarter Zeitung das Thema ESC 2007 an. Unter der Überschrift "Eine Ballade aus Serbien zähmt den Grand Prix" geht Autor Hannes Gamillscheg vor allem auf die Vielschichtigkeit des musikalischen Angebots ein (Lob erhalten vor allem die Beiträge aus Ungarn, Russland und Deutschland). Als für den Wettbewerb wichtig erachtet er zudem den Trend zurück zum Lied und weg von der Show, weshalb der Sieg vom "Molitva" für den Wettbewerb insgesamt sehr wichtig sei. Auch die Inszenierung der Show insgesamt (insbesonders die Komikerin im rosa Kleid) werden hoch gelobt.
Die Zukunft des ESC sieht die Stuttgarter Zeitung nicht gefährdet, da ein Sieg durch osteuropäische Stimmen allein nicht zu erzielen ist (sieh Lordi 2006).

Zu einem ähnlich versöhnlichem Fazit kommen auch die Stuttgarter Nachrichten, deren Autor Jörg Heinrich das schlechte Abschneiden Westeuropas vor allem durch die schlechte Qualität der meisten westeuropäischen Beiträge (rühmliche, aber dennoch erfolglose, Ausnahme: Deutschland) begründet sieht. Er fodert hier mehr Anstrengung bei den Westeuropäern, um den Anschluss an Osteuropa nicht zu verlieren: "Nicht jammern, nächstes Jahr mehr anstrengen".

Auch in den Online-Redaktionen wird heiss diskutiert, so z.B. bei t-online. Hier sieht man die "Ostdominanz" zwar sehr kritisch, dass "dahinter gar politische Motive stecken, ist (aber) schlicht Quatsch". Irving Wolter wird mit der Aussage zitiert "da geht es um kulturelle Zugehörigkeit und gemeinsamen Musikgeschmack." Auch die t-online Redaktion zieht als zumindest ein positives Fazit, dass mit Serbiens Sieg "das alte Vorurteil vom Tisch (ist), man könne nur mit einer Feuerwerksshow oder viel nackter Haut gewinnen".

Noch weiter geht Spiegel-online, wo sich Autor Daniel Haas die Kritiker an der angeblichen Osteuropa-Dominanz vorknöpft: "Es muss an der guten Stimmung im politischen Berlin liegen (...). Im Westen nichts Neues, und schlimmer noch: nichts Skandalöses. Da kommt eine Balkan-Verschwörung gerade recht. Und wenn dann auch noch ein Ukrainer in Drag-Queen-Gestalt in seinem Song auf Deutsch "Tanzen!" bellt, dann ist klar: Die Steppenvölker stehen vor den Toren des Abendlands, in der einen Faust die Balalaika, in der andern das Telefon. Damit wird abgestimmt - und ganz sicher nicht zugunsten Westeuropas. Man muss die Buhrufer enttäuschen: Ihre Rechnung geht nicht auf, weder in kulturkritischer, noch in statistischer Hinsicht. Der Medienjournalist Stefan Niggemeier hat ausgerechnet, wie das Finale verlaufen wäre, hätte Osteuropa nicht abstimmen dürfen. Das Resultat: fast identisch mit dem tatsächlichen Ergebnis. Serbien und Ukraine wären ebenfalls auf Platz eins gelandet, Deutschland wäre um fünf Punkte nach oben geklettert. Hätte sich Roger Cicero mit einem 14. Platz als Sieger fühlen können? Wohl kaum." Haas schlussfolgert: "Natürlich ist das Televoting stark anfällig für Zuschauerzahlen und die Zusammensetzung des Publikums. Um so schlimmer die aktuelle Pöbelkampagne gegen das Finale. Denn je mehr der Contest als Balkan-Party diffamiert wird, desto weniger wird man zukünftig in London, Frankreich und Berlin Lust haben, zuzuschauen und abzustimmen. Televoting kann nur funktionieren, wenn in allen Ländern ein ähnlich starkes Interesse besteht. Die deutschen Kritiker, von Nicole bis Heinz Rudolf Kunze, sind gerade eifrig dabei, es noch weiter zu verringern."

In ihrer Druckausgabe von heute fällt das Urteil der FAZ, bzw. ihres Autors Dieter Baretzko etwas schärfer aus : "Sie (die Länder Osteuropas) schenkten einander so ungeniert Stimmen, als gäbe es sonst keine Teilnehmer - was man nicht einmal mehr Skandal nennen mag. Denn ob Blockdenken oder Populismus die Rangfolge in einem faden musikalischen Pudding entscheiden, bleibt bedeutungslos. Der Grand Prix hat sich zu Tode erweitert.

"Zum Schluss die Frankfurter Allgemeine Zeitung (faz.net), die Ralph Siegel zitiert ("Der Grand-Prix ist so, wie er ist, gut. Der Osten ist einfach besser gewesen. England bis Niederlande waren grässlich.") und zu dem Schluss kommt, dass eine Umstellung des Punktesystems überlegenswert sei. Die Veranstaltung als Schummel-Grand-Prix abzustempeln, sei aber nicht richtig und eine Kurzschlussreaktion. Es komme auf die Qualität der Musik an - nicht auf Ost oder West.





13.05.2007 21:05 Roman Heinl
das wars

Und auch von mir gibt es noch einen kleinen Schlussbericht. (Endlich wieder zuhause und endlich wieder eine vernünftige Tastatur..ääää...ööööö...üüüüüü)

Nun hat es also mit Serbien einer der Favoriten gemacht, die von vornherein ganz vorne gesehen wurden. Ich bin damit sehr zufrieden. Bereits die letzten Jahre haben ja bereits gezeigt, wie sehr diese Jugoballaden ankommen. Insofern war es nur eine Frage der Zeit, dass diese Art der Musik mal einen derartigen Erfolg feiert.
Keine Sensation auch der zweite Platz der Ukraine. Die russischen Mädels auf Platz drei ist da schon etwas überraschender, aber durchaus erfreulich.

Zum Abschluß des Events gab es wie immer die After Show Party, die aber ihren Namen weissgott nicht verdient hat. Zum einen wurde die gesamte Armada bereits um 4 Uhr rausgeschmissen, zum anderen hat es eine After Show Party ohne die Siegerin wohl noch nie gegeben. Aber egal!

Es war trotzdem ein schöner Jahrgang mit viel Spannung, toller Musik und heissen Diskussionen.

Es lebe der Grand Prix und das wird er auch weiter tun.

In diesem Sinne verabschiede auch ich mich für dieses Jahr und verbleibe mit hochachtungsvoller äähh..
na, wie auch immer

ciao



13.05.2007 11:20 klaus Woryna
Tschuess Helsinki, auf nach Belgrad

Tja, das waren die Tage in Helsinki, wir, das gesamte Team, verabschieden uns aus Helsinki. Es war eine tolle ESC-Woche, die noch Anlass fuer viele Diskussionen bieten wird.

Mit einem serbischen Vertreter habe ich gestern gesprochen, in Belgrad gäbe es eine zur Verfuegung stehende Halle mit 22.000 Plätzen, Hotelzimmer seien ausreichend vorhanden, man warte auf Europa. Alle, ausser dem Delegationsleiter hätten mit dem Sieg gerechnet.

Welche Auswirkungen das Abstimmungsergebnis haben wird, das werden die nächsten Tage zeigen. Jedenfalls schäumen die BIG-4 Länder und auch die Schweden, also alle finanzkräftigen Staaten. Hier wird einiger Streit in den nächsten Tagen vorprogrammiert sein.

Die Siegerin wird nun erst einmal 6 Tage durch Westeuropa (wohlgemerkt!) mit einem Jet geflogen, um den Siegertitel zu promoten; dies ist eine neue Marketingmassnahme der EBU. Unter anderem soll sie auch in Deutschland auftreten, wobei hier Fernsehauftritte geplant sein sollen. Mal sehen, ob es bis dahin eine englische Version gibt oder ob wir zur Prime-Time erstmals serbisch im deutschen Fernsehen hören werden. Das wäre auch mal was Neues.

Jedenfalls kann die deutsche Delegation erhobenen Hauptes aus Helsinki abfliegen, denn Roger Cicero hat uns äusserst sympathisch und professionell vertreten.

So, viel Spass beim Weiterdiskutieren.

Viele Gruesse aus Helsinki



13.05.2007 01:44 Frank Albers
Näkemiin und Tschuess aus Helsinki

Die Pressekonferenz ist rum, die Aftershow-Party läuft und nun heisst es auch fuer die ersten Teile unseres OGAE-Teams Abschied aus Helsinki zu nehmen.

Vielen Dank, dass Ihr unsere Einträge so ausdauernd gelesen habt und danke fuer Euren vielen Anregungen und Euer Lob.

Aus Helsinki verabschieden sich

Roland, Wolfgang und Frank

(Unsere uebrigen Teammitglieder folgen in Kuerze)

Näkemiin aus Finnland, wir sehen und hören uns 2008 in und aus Belgrad!



13.05.2007 01:37 Wolfgang Grube
Danke, Roger

Zwei Serben, die mit uns aus der Halle gekommen sind, sagten: "The song of Roger Cicero was simply too good". Wenigstens ein kleiner Trost in dieser traurigen Stunde. Es schien einfach alles zu stimmen, Roger war grossartig auf der Buehne - und am Ende waren es dann nur 49 Punkte und damit der 19 Platz (die höchste Wertung aus Österreich, 7 Punkte). Damit ist Deutschland zwar der beste der "Big Four" - trotzdem ist dies kein Trost und es sind wohl heftige Diskussionen in der EBU bezueglich der Zukunft des ESC aufgrund der Gesamtergebnisse des Semifinales und des Finales absehbar.
Wir danken Roger Cicero und seinem Team fuer eine grossartige Performance und fuer all seinen Einsatz hier in Helsinki - und nicht zuletzt die tolle Zusammenarbeit mit dem Helsinki-Team vom OGAE. Roger, keep swinging.



13.05.2007 01:23 Frank Albers
Das Ergebnis des Finals

1. Serbien 268

2. Ukraine 235
3. Russland 207
4. Tuerkei 163
5. Bulgarien 157
6. Weissrussland 145
7. Griechenland 139
8. Armenien 138
9. Ungarn 128
10. Moldawien 109

11. Bosnien-Herzegowina 106
12. Georgien 97
13. Rumänien 84
14. Mazedonien 73
15. Slowenien 66
16. Lettland 54
17. Finnland 53
18. Schweden 51
19. Deutschland 49
20. Spanien 43
21. Litauen 28
22. Frankreich 19
22. Grossbritannien 19
24. Irland 5

Damit sind fuer das Finale 2008 direkt qualifiziert: Serbien, Ukraine, Russland, Tuerkei, Bulgarien, Weissrussland, Griechenland, Armenien, Ungarn, Moldawien, Deutschland, Frankreich, Grossbritannien und Spanien.





13.05.2007 01:03 Frank Albers
Der serbische Sieg - die Pressekonferenz

Serbien hat gewonnen! Die Pressekonferenz laeuft, natuerlich grosse Freude bei Marija und dem ganzen serbischen Team. Aber auch unter den Fans und Journalisten herrscht weitestgehend Freude und Zufriedenheit. Nach Jahren hat endlich einmal wieder ein Lied und keine Show gewonnen. Das wird auch gerade auf der Pressekonferenz als ein grosser Sieg dieses Festivals gefeiert. Den Serben wird von vielen Seiten gedankt, den Schritt weg von der Show gewagt zu haben und durch den Sieg ihres starken Liedes zu Recht belont worden zu sein.

Marija laedt uns alle bereits heute zum ESC 2008 nach Belgrad ein.

Foto von der Pressekonferenz mit den serbischen Siegern (Frank Albers)



13.05.2007 01:02 Wolfgang Grube
Die Halbfinal-Ergebnisse in Helsinki

Halbfinale:

Platz 1: Serbien 298 Punkte
Platz 2: Ungarn 224 Punkte
Platz 3: Türkei 197 Punkte
Platz 4: Weissrussland 176 Punkte
Platz 5: Lettland 168 Punkte
Platz 6: Bulgarien 146 Punkte
Platz 7: Slowenien 140 Punkte
Platz 8: Georgien 123 Punkte
Platz 9: Mazedonien 97 Punkte
Platz 10: Moldawien 91 Punkte
Platz 11: Portugal 88 Punkte
Platz 12: Andorra 80 Punkte
Platz 13: Island 77 Punkte
Platz 14: Polen 75 Punkte
Platz 15: Zypern 65 Punkte
Platz 16: Kroatien 54 Punkte
Platz 17: Albanien 49 Punkte
Platz 18: Norwegen 48 Punkte
Platz 19: Dänemark 45 Punkte
Platz 20: Schweiz 40 Punkte
Platz 21: Niederlande 38 Punkte
Platz 22: Estland 33 Punkte
Platz 23: Montenegro 33 Punkte
Platz 24: Israel 17 Punkte
Platz 25: Malta 15 Punkte
Platz 26: Belgien 14 Punkte
Platz 27: Österreich 4 Punkte
Platz 28: Tschechien 1 Punkt

So hat Deutschland im Halbfinale gewertet:
Türkei: 12 Punkte
Serbien: 10 Punkte
Schweiz: 8 Punkte
Portugal: 7 Punkte
Ungarn: 6 Punkte
Polen: 5 Punkte
Bulgarien: 4 Punkte
Zypern: 3 Punkte
Kroatien: 2 Punkte
Albanien: 1 Punkte




12.05.2007 19:13 klaus Woryna
Viel Spass wuenscht Euer Helsinki-Team

Wir wuenschen Euch und uns allen einen spannenden und abwechselungsreichen Abend, wo auch immer Ihr den ESC sehen und hören werdet. Mögen alle Eure Favoriten dort landen, wo Ihr sie haben wollt.

Hier vor Ort gehen die Voraussagen aller durcheinander, die meisten sind sich einig, dass es eine Ueberraschung geben wird, bloss welche, das bleibt im Dunkeln.

Viel Spass, geile Feiern und Parties und vor allem: feste Daumen druecken fuer unseren Beitrag, unseren Roger Cicero.

Euer OGAE Team aus Helsinki



12.05.2007 19:12 Wolfgang Grube
Daniel sorgt fuer Peter Urban

Daniel aus Muenchen ist einer der wichtigsten Maenner heute abend: er ist verantwortlich fuer den Ton aller Kommentatoren. Und er hat alles im Griff, ist bester Dinge und sorgt so nebenbei auch fuer ein gutes Klima fuer die Sprecher. Die Uebertragungskabinen sind naemlich ziemlich klein, dafuer technisch aber gut ausgestattet. Peter Urban ist trotzdem zufrieden. Fast saemtliche Audio-Technik hier in der Halle kommt uebrigens - man hoere und staune - von deutschen Firmen (Hightec aus Germany), nur das Licht kommt aus Tschechien. Und noch zwei Facts: 450 Quadratmeter LED-Band werden heute fuer beeindruckende Buehnenbilder sorgen und in der Hallendecke haengen fuer die heutige Show 100 Tonnen Equipment. Sogar fuer Notstrom ist gesorgt - es kann also nachher nichts schiefgehen. Danke, Daniel.



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